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Syavash Rastani * Foto: Bernd G. Schmitz

SHORTstory


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Aktuelles Album:

Sya Live Vol. III
(Eigenverlag, 2017)



Syavash Rastani

Mit Trommeln musikalische Grenzen einreißen

„Für ein Instrument ist es wichtig, dass es über seine Bestimmung hinausgeht. So kann ich Leute erreichen, die sich für rein persische Musik gar nicht interessieren würden“, sagt der iranische Percussionist Syavash Rastani. In Teheran geboren, in Köln aufgewachsen, sucht er deshalb die Begegnung persischer Trommelklänge mit vielen Musikgenres.

Text: Hans-Jürgen Lenhart

Syavash Rastani spielt Trommeln der persischen Kunstmusik wie die Kelchtrommel Tombak, die Rahmentrommel Daf und die Vasentrommel Kuzeh. In der Regel sind Spieler dieser Instrumente der traditionellen iranischen Musik verbunden und meist an keinen Blicken über den musikalischen Tellerrand interessiert. Rastani ist zwar ein Virtuose im traditionellen Kontext, gleichzeitig aber von Unmengen anderer Musikkulturen beeinflusst. Dies bezieht sich nicht nur auf Westliches wie Hip-Hop oder Jazz, er sucht auch Verbindung zu Alter Musik oder die anderer Weltregionen. Dementsprechend spielt er mit Künstlern aus unterschiedlichen Kulturkreisen. „Ich möchte damit zeigen, dass musikalische Grenzen nur in den Köpfen existieren. Diese Art Zusammenspiel gelingt mir leicht, weil Trommeln das Bindeglied sind. Sie haben keine Tonleiter und meist begleitende Funktion.“
Rastani wurde 1986 in Teheran geboren, kam aber schon innerhalb weniger Monate nach Köln. Seine Mutter ist die sehr bekannte Sängerin Maryam Akhondy, sie führte ihn in die persische Musik ein. Logischerweise kam er in Deutschland auch mit ganz anderen Stilistiken in Kontakt. Bald merkte der Percussionist, dass im Zusammenspiel mit Musikern anderer Genres sich genau die kommunikativen Grenzen auflösen, die es in der Gesellschaft gibt. „Man kann mit einer Trommel aus dem Iran Bossa Nova oder Rumba spielen“, erklärt Rastani. „Man muss es nur versuchen, auch wenn persische Kollegen auf solche Ideen manchmal skeptisch reagieren und mir raten, dann doch lieber eine Conga zu nehmen.“

... mehr im Heft.