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Ausgabe 2/2020


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SINGER/SONGWRITER AUS DEUTSCHLAND
 RAINER BIELFELDT: Zwei Leben
RAINER BIELFELDT
Zwei Leben
(Bielfeldt Records)


Der Wahlberliner Rainer Bielfeldt, den man vor allem als begleitenden Pianisten kennt, macht auch alle paar Jahre ein Programm mit eigenen Liedern. Die gehen einmal quer durchs Leben, und er schafft es auch, ernsten und nachdenklichen Texten eine gewisse Leichtigkeit zu geben, ohne sie zu entwerten. Interessante, schöne, hörenswerte Lieder der Celler Schule, auch Edith Jeske hat Texte beigetragen.
Rainer Katlewski
 MARTINA GEMMAR: Verkehrte Welt
MARTINA GEMMAR
Verkehrte Welt
(Eigenverlag)


Aus der Pfalz macht sich Martina Gemmar auf in die „Verkehrte Welt“, um Demokratie und Pressefreiheit zu besingen und zu verteidigen. Kritische Lieder auf Deutsch, Pfälzisch und Englisch, die – außer in Menschlichkeit – gerade nicht radikal sein wollen. Nicht nur die Gedanken sollen frei sein, sondern auch die Rede und der Diskurs. Dazu gibt es ein ausführliches Textbuch, alles unspektakulär, aber ungewöhnlich und richtig gut.
Rainer Katlewski

 IRMGARD-HAUB-TRIO: Mensch, Lili!
IRMGARD-HAUB-TRIO
Mensch, Lili!
(Exo 10 Records)


Lili Grün, eine österreichische Autorin und Kabarettistin, die 1942 im Vernichtungslager ermordet wurde, ist heute kaum noch bekannt. Umso verdienstvoller, dass das Mainzer Irmgard-Haub-Trio diese Künstlerin wieder einer Öffentlichkeit präsentiert. Die frechen, ironischen und auch melancholischen Texte einer selbstbewussten jungen Frau, die sich durch die Beziehungen und durchs Leben schlägt, könnten aber durchaus etwas mehr Pep im Vortrag vertragen.
Rainer Katlewski
 JOANA: Tun wir was dazu
JOANA
Tun wir was dazu
(WOLKENstein Musik)


Die Grand Dame der Liedermacherei und des Chansons, Joana, hat ein aufwendiges Album mit Liedern der 1848er-Revolutionszeit eingespielt. Die Kurpfälzerin singt mit schöner, manchmal fast zu schöner Stimme die Lieder, die ihr wegen ihrer Aktualität schon lange am Herzen lagen. Sie sollen bewahrt und auch wieder neu gesungen werden. Texte und Erläuterungen finden sich deshalb im dickleibigen Booklet.
Rainer Katlewski

 ANKE JOHANNSEN: Wir Zugvögel
ANKE JOHANNSEN
Wir Zugvögel
(Eigenverlag)


Über das Leben in Bewegung durch Raum und Zeit, über das, was man selbst aus seinem Leben machen kann und macht, philosophiert singend am Klavier in klaren, aber durchaus komplexen Liedern Anke Johannsen aus Duisburg. Workshops über Kreativität und eigene künstlerische Betätigung ist ihre Melange von Selbstverwirklichung und sozialer Kommunikation. Lieder zum Mehrfachhören und Bedenken.
Rainer Katlewski
 JOHANNES KIRCHBERG: Testsieger
JOHANNES KIRCHBERG
Testsieger
(dermenschistgut Musik)


Der gebürtige Leipziger und heutige Hamburger Johannes Kirchberg hat in der Vergangenheit mehrere literarische Projekte realisiert und jetzt wieder ein Programm mit Texten von Autor Tom Reichel aus Leipzig, beide ebenfalls Celler Schule. Mit Produzent Wolf Kerschek wurde auch statt nur Klavier die große Orchesterform gewählt, für flotte, oft witzige Songs; drei ältere runden die Scheibe ab.
Rainer Katlewski

 DAGMAR MANZEL: Sehnsucht
DAGMAR MANZEL
Sehnsucht
(Eigenverlag)


Die auf Berliner Bühnen, in Film und Fernsehen vielbeschäftigte Dagmar Manzel besingt die Sehnsucht in den unterschiedlichsten Facetten, von witzig bis traurig, von Liebe bis Tod, von russisch bis Berliner Schnauze. Brecht, Hollaender, Reutter, Tucholsky, Jandl, Volkslied, Nonsens, die Süchte und Sehnsüchte, Täuschungen und Enttäuschungen finden sich überall.
Rainer Katlewski
 BURKHARD WEGENER: Vergissmeinnicht
BURKHARD WEGENER
Vergissmeinnicht
(Booklet Music)


Ein bisschen altmodisch, aber menschlich geht es beim Liedermacher Burkhard Wegener zu, wenn er über die kleinen alltäglichen Geschichten singt, die oft eingebettet sind ins große Weltgeschehen. Begegnungen, Abschiede, Trennungen, Heimat und der/die/das Fremde, und zum Trost gab es früher im Ruhrpott für Kinderweh dreimal pusten und ein Bütterken. Ein guter Tipp für kleinlichen Ärger heutiger Tage.
Rainer Katlewski

 GÖTZ WIDMANN: Tohuwabohu
GÖTZ WIDMANN
Tohuwabohu
(Ahuga!)


Das musikalische Raubein Götz Widmann ist seit Jahrzehnten bekannt für kantige Songs, engagierte, skurrile und lebenspralle Texte, rockige Musik und kratzige Stimme. Wie er existenzielle Fragen, für Europa, gegen Nazis, Erfahrungen mit Hanf und Hopfen, die Liebe und die drohende Klimakatastrophe souverän und unkorrekt gegen den Strich bürstet, hat Stil, hat Witz, das groovt.
Rainer Katlewski



THINGS WITH STRINGS – NEUE GITARRENALBEN
 DIVERSE: Secrets Of The Harp Guitar In Europe
DIVERSE
Secrets Of The Harp Guitar In Europe
(Eigenverlag)


Harfengitarren sind eigentümliche, fantasievolle Gewächse, Hybride aus Gitarre und Harfe. Sie überschreiten den Klangkosmos der Sechsaitigen in große Tiefen und entlegene Höhen. Diese Kompilation versammelt neun europäische Kenner dieser zauberhaften Spezies. Und so klingt es denn auch, märchenhaft und wie nicht ganz von dieser Welt. Kuratiert wurde das Projekt von Harald Peterstorfer.
Rolf Beydemüller
 STEFAN GRASSE: Tales Of An Odyssey
STEFAN GRASSE
Tales Of An Odyssey
(Xolo)


Ein sehr intimes, stilles Beinahe-Soloalbum hat der rührige Nürnberger Gitarrist aufgenommen. Er beschreibt Momente seiner persönlichen Odyssee, musikalisch häufig im lateinamerikanischen Raum beheimatet, ein Chorinho, ein traditioneller Son, Tangos, ein venezolanischer Walzer. Mit der fünfteiligen „Desert Suite“ für Querflöte und Gitarre endet eine poetische innere Reise.
Rolf Beydemüller

 STEVE HICKS: Rule Of Thumb
STEVE HICKS
Rule Of Thumb
(Acoustic Music Records)


Die Regeln des Daumens sind im Gitarrenragtime einigermaßen klar, er treibt die harmonischen Bewegungen stoisch und unermüdlich voran. Der mit allen Fingerstylewassern gewaschene Brite Steve Hicks stellt viele schöne Neuentdeckungen aus dem US-Pianorepertoire der Zwanziger- bis Vierzigerjahre vor und streut lässig den einen oder anderen Blues- und Jazzstandard ein. Masterclass!
Rolf Beydemüller
 ANTONIO MALINCONICO: Postcards For Guitar
ANTONIO MALINCONICO
Postcards For Guitar
(Malin Music)


Der Schweizer Gitarrist mit süditalienischen Wurzeln ließ sich von den Werken des Sankt Galler Komponisten Helmuth Hefti zu dieser sehr stimmigen Sammlung von musikalischen „Postkarten“ aus aller Welt inspirieren. Gelegentlich greift der klassisch ausgebildete Gitarrist zum Overdub, um einige Duos einzuspielen. Ein melancholisches Album in warmen, dunklen Farbtönen.
Rolf Beydemüller

 MEHR ALS WIR: Midlife Drive
MEHR ALS WIR
Midlife Drive
(Record Jet)


Der Name ist gut gewählt. Das Duo der beiden Leipziger Musiker Matthias Ehrig (Gitarre) und Andreas Uhlmann (Posaune, Flügelhorn) klingt so druckvoll und vollständig wie eine ganze Band. Eine ungewohnte Kombination, die einen hohen Charmefaktor besitzt. Die beiden grooven mächtig. Musik, die direkt froh ins Ohr geht und in diesen dunklen Tagen regelrecht therapeutische Wirkung entfaltet.
Rolf Beydemüller
 QUIQUE SINESI: Corazón Sur
QUIQUE SINESI
Corazón Sur
(Acoustic Music Records)


Ein neues Juwel des Gitarristen aus Argentinien. Der auch hierzulande hochgeschätzte Musiker ist immer wieder in den unterschiedlichsten und kreativsten Kollaborationen zu finden. Umso schöner, ihn hier pur zu erleben, auf sieben- und zehnsaitigen Instrumenten, auf Ronroco und Charango. Er versteht es wie kaum ein anderer, einen ganzen Kontinent auf wenigen Saiten klanglich auferstehen zu lassen.
Rolf Beydemüller

 JOONAS WIDENIUS TRIO: New Nordik Sagas
JOONAS WIDENIUS TRIO
New Nordik Sagas
(Nordic Notes)


Überraschte der junge finnische Gitarrist früher damit, den Flamenco scheinbar in den hohen Norden verlegt zu haben, legt er jetzt konsequent nach, indem er skandinavische Melodien mit andalusischer Gitarrentradition verbindet. Seine Mitstreiter Hannu Rantanen (Bass) und Karo Sampela (Drums) lassen es ab und an ordentlich krachen, sodass auch Rockelemente in den ohnehin eklektischen Stilmix einfließen.
Rolf Beydemüller