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Rezensionen der
Ausgabe 4/2019


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PLATTENPROJEKT

Es gibt im Musikbereich immer wieder Veröffentlichungen, die den Rahmen herkömmlicher Produktionen inhaltlich wie vom Umfang her sprengen und deshalb einer ausführlicheren Betrachtung bedürfen, als dies in Form einer üblichen Rezension geleistet werden kann. Die Folker-„Plattenprojekte“ widmen sich in loser Folge solchen außergewöhnlichen Serien, Boxen, Sammlungen, Sondereditionen bis hin zu vergleichbaren Unternehmungen wie etwa Internetprojekten, die auf physische Tonträger inzwischen zunehmend verzichten.


In diesem Heft schreibt Michael Kleff über



Pete Seeger – The Smithsonian Folkways Collection

Cover Pete Seeger – The Smithsonian Folkways Collection Pete Seeger wusste, wie machtvoll Musik sein kann. Er glaubte daran, die Welt damit verändern zu können. Und er hat es getan. Ohne Pete Seeger und die Folkmusik hätte die Bürgerrechtsbewegung anders ausgesehen. „We Shall Overcome“ wurde ihre Hymne.
Nach Woody Guthrie und Lead Belly widmet Smithsonian Folkways anlässlich Seegers hundertstem Geburtstag zum dritten Mal einem Künstler eine umfangreiche Retrospektive. Auf sechs CDs finden sich neben Klassikern wie „If I Had A Hammer“,
PETE SEEGER
The Smithsonian Folkways Collection (Smithsonian Folkways)
6 CDs, 200-seitiges Begleitbuch im LP-Format


„Turn Turn Turn“ und „Guantanamera“ insgesamt 137 Tracks – davon 20 bislang unveröffentlichte Songs und Livestücke. Sie alle zeugen vom Interesse des Künstlers für Musik aus aller Welt und für sein lebenslanges Engagement – für Gerechtigkeit, gegen den Vietnamkrieg, für Kinder, gegen die Zerstörung der Natur, gegen Kapitalismus. Seeger war zwar nur einige Jahre Mitglied der Kommunistischen Partei, an seiner politischen Grundhaltung änderte sich jedoch nichts. Bis an sein Lebensende betrachtete er sich als Kommunist. „Die Welt wird nicht überleben, solange das Privateigentum der Gott aller Götter ist.“
Die vorliegende Zusammenstellung stellt mit vielen Stücken auch die häufig unterbewertete musikalische Virtuosität des Gitarristen und Banjospielers unter Beweis. Für die Auswahl der Musik hat Jeff Place gesorgt, wie schon bei den Guthrie- und Lead-Belly-Boxsets. Außer durch die 70 Alben, die Seeger für Folkways aufgenommen hat, hörte er sich durch mehrere hundert Bänder mit Archivaufnahmen. In seinem Beitrag für das Begleitbuch zeichnet Place nicht nur das Leben des 2014 verstorbenen Musikers nach, sondern er zeigt auch auf, wie und in welchen Zusammenhängen die einzelnen Songs entstanden. Seeger war ein hervorragender Autor. Place erinnert an die Musikzeitschrift Sing Out!, zu deren Gründern der Sänger gehörte, und an seine dort erschienene Kolumne „Johnny Appleseed, Jr.“. Im Laufe der Jahrzehnte veröffentlichte der Künstler und Aktivist auch mehrere Bücher, in denen er über seine Arbeit und seine Musik schrieb. Dabei und auch für einige seiner Songs benutzte er oft Zitate, die er in Geschichtsbüchern oder Romanen gelesen hatte. So fand Seeger zum Beispiel in einem russischen Buch eine Zeile, die ihn zum Schreiben von „Where Have All The Flowers Gone“ inspirierte. In seinem Beitrag für das Begleitbuch würdigt der Leiter des Grammy-Museums, Bob Santelli, das Wirken Seegers, unter anderem mit Erinnerungen an persönliche Begegnungen.

... mehr im Heft.