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Rezensionen der
Ausgabe 5/2017


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Es gibt im Musikbereich immer wieder Veröffentlichungen, die den Rahmen herkömmlicher Produktionen inhaltlich wie vom Umfang her sprengen und deshalb einer ausführlicheren Betrachtung bedürfen, als dies in Form einer üblichen Rezension geleistet werden kann. Die Folker-„Plattenprojekte“ widmen sich in loser Folge solchen außergewöhnlichen Serien, Boxen, Sammlungen, Sondereditionen bis hin zu vergleichbaren Unternehmungen wie etwa Internetprojekten, die auf physische Tonträger inzwischen zunehmend verzichten.


In diesem Heft schreibt Christoph Wagner über



The Natalie Merchant Collection
Das Staunen nicht verlernt

Natalie Merchant * Foto: Andy Argyrakis Natalie Merchant ist eine der originellsten Liedermacherinnen zwischen Folk, Pop und Streichquartett – eine CD-Box würdigt ihr Gesamtwerk

1995 erschien ihr erstes Album unter eigenem Namen – 5 Millionen verkaufter CDs von machten Natalie Merchant weltweit bekannt. 2015, genau zwanzig Jahre später, nahm die amerikanische Singer/Songwriterin ihr Debütalbum noch einmal auf, Titel für Titel, wobei sie nur die

RIO REISER
The Natalie Merchant Collection
(Nonesuch Records/nataliemerchant.com, 10 CDs plus 100seitiges Booklet, 8 Std. 55 Min.)


Cover The Natalie Merchant Collection 2017


Reihenfolge der Songs leicht veränderte. Dennoch ist der Unterschied frappant. Mitte der Neunzigerjahre kamen die Lieder in elektrischer Popverpackung daher, getragen von E-Piano, Gitarre und Rock-Groove. Heute sind sie in sensible Streicherklänge gehüllt, was dem Album eine kammermusikalische Qualität verleiht.
Gleichzeitig hat sich Natalie Merchants Stimme verändert, ist tiefer, dunkler und kehliger geworden – ausdrucksstärker! Keine Frage, Merchant ist künstlerisch gereift, hat sich kontinuierlich weiterentwickelt. Kreativen Stillstand kennt sie nicht. Es widerstrebt ihr, das einmal gefundene Erfolgsrezept ständig neu aufzuwärmen. Lieber bricht sie immer wieder in musikalisches Neuland auf. Die gerade erschienene 10-CD-Box, die Merchants sieben reguläre Alben plus etliche Extras und Raritäten enthält, dokumentiert ihre Entwicklung in eindrucksvoller Manier. Sie enthält alle sieben regulären Alben von Merchant plus etliche Extras und Raritäten. Die Alben wurden im Originalzustand belassen, nicht neu abgemischt oder sonstwie aufgemotzt. „The New Tigerlily Recordings“ sind auch darunter, die ja als reguläres Album 2015 unter dem Titel „Paradise Is There“ erschienen sind.
Bevor Merchant 1993 ihre Solokarriere startete, war sie schon zwölf Jahre im Popbusiness unterwegs, als Leadsängerin der alternativen Rockgruppe 10.000 Maniacs, 1981 gegründet, hatte sie in den Achtzigern weltweite Popularität erlangt. Veröffentlichungen wie In My Tribe und Blind Man’s Zoo hatten die Maniacs auf die vorderen Plätze der internationalen Pop-Charts katapultiert. Die amerikanische Indie-Band stand für einen halbakustischen Sound irgendwo zwischen Folk und New Wave, der – so Merchant – eine „southern quality“ besaß.

... mehr im Heft.