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 KLAUS & HENRIKE ECKHARDT: Hör an mein Stimm – wiederentdeckte Volkslieder / aus d. Verklingenden Weisen von Louis Pinck, ausgewählt von Klaus Eckhardt ; Umschlaggestaltung, Ill
KLAUS & HENRIKE ECKHARDT
Hör an mein Stimm – wiederentdeckte Volkslieder / aus d. Verklingenden Weisen von Louis Pinck, ausgewählt von Klaus Eckhardt ; Umschlaggestaltung, Ill
(– Norderstedt : BoD - Books on Demand, 2014. – 47 S. : Noten, Texte u. zahlr. fa)
ISBN 978-3-7347-3193-8 , 14,90 EUR


Von wegen: Book on demand, das kann doch nichts sein … Doch, doch, kann es sehr wohl. Den Beweis liefern Klaus und Henrike Eckhardt, auch bekannt als saarländisches Folkduo Erledanz, mit einem Liederbuch, das man schlicht als wunderschön bezeichnen muss. Und das liegt in allererster Linie an den Illustrationen von Henrike Eckhardt. Das Buch im A5-Format beinhaltet einundzwanzig „wiederentdeckte“ deutsche Volkslieder, die dem passionierten Deuschfolkie so neu nun nicht sind, darunter „Der arme Bauer (Lothringer Bur)“, „Die Brombeeren“, „Das Sichelein“ und andere, allerdings in weniger bekannten Text- oder Melodieversionen. Insofern hat dieses Buch durchaus seine Berechtigung, zumal die Lieder sauber und übersichtlich in Noten gesetzt sind, mit Angaben der Akkorde über den Noten, die im Anhang auch noch einmal in Kapodasterversionen angegeben sind. Was dieses Buch allerdings zu einem außergewöhnlichen macht, sind die bereits erwähnten, meist ganzseitigen, farbenfrohen Illustrationen von Henrike Eckhardt, die einen Vergleich etwa mit Tatjana Hauptmann oder Tomi Ungerer nicht zu scheuen brauchen.
Ulrich Joosten
 SASCHA LANGE: Meuten, Swings & Edelweißpiraten : Jugendkultur und Opposition im Nationalsozialismus.
SASCHA LANGE
Meuten, Swings & Edelweißpiraten : Jugendkultur und Opposition im Nationalsozialismus.
www.ventil-verlag.de
(– Mainz : Ventil-Verl., 2015. – 223 S. : mit zahlr. s/w-Abb.)
ISBN 978-3-95575-039-8 , 17,00 EUR


Sie begrüßten sich schon mal mit „Swing Heil“, einer Adaption des amerikanischen Songs „Swing High“ von Tommy Dorsey, damals im Hamburg der Vierzigerjahre. Dass eine Grußformel der verhassten Nationalsozialisten ganz ähnlich klang, war den jungen Andersdenkenden, die sich auch „Swing-Boys“, „Youngsters“ oder „Edelweißpiraten“ nannten, natürlich bewusst. Sie hatten nichts am Hut mit HJ und Nazi-Ideologie. Sie wollten sich mit allen Mitteln dem Zwang des Nationalsozialismus entziehen, und sei es zunächst nur durch Kleidung und die damals verbotene Swing- und Jazzmusik. Der Musiker, Autor und promovierte Historiker Sascha Lange stellt in seinem Buch anschaulich und sorgfältig recherchiert die unterschiedlichsten Aktivitäten von Jugendgruppen außerhalb der Hitlerjugend dar. Er zeigt auf, dass es den meisten Jugendlichen zunächst um Nonkonformität und Opposition ging, die allerdings nicht selten in Widerstand mündete. Viele der Swings, die sich in den Jahren 1933 bis 1945 in „Banden“, „Meuten“ und „Cliquen“ zusammenfanden, wurden verhaftet, verurteilt und in Konzentrationslager geschickt, was in den meisten Fällen einem Todesurteil gleichkam. Sascha Lange hat seine Darstellungen jugendlicher Opposition geografisch geordnet, sodass sich für den Leser ein detaillierter Überblick ergibt, was wann wo stattfand. Neben den bekanntesten Widerstandsgruppen wie „Weiße Rose“ oder „Edelweißpiraten“ finden zahlreiche weitere, eher weniger bekannte Widerstandsgruppen Erwähnung. Es fällt auf, dass amerikanisch geprägte Musik in vielen der damaligen Jugendgruppen außerhalb der HJ eine ganz wesentliche Rolle spielte. Interviews mit Zeitzeugen wie Coco Schumann, Manfred Omankowsky oder Heinz Koch ergänzen diese umfangreiche Materialsammlung auf eindrucksvolle Weise.
Kai Engelke

 SIMONA PAKENHAM: Singing and Dancing wherever She Goes – A Life of Maud Karpeles.
SIMONA PAKENHAM
Singing and Dancing wherever She Goes – A Life of Maud Karpeles.
(– London : English Folk Dance and Song Society, 2011. – 276 S. : mit zahlr. s/w )
ISBN 978-0-85418-216-9 , 10,00 brit. Pfd.


Cecil Sharp war eine monumentale Figur der englischen Folkmusik des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, ein Name, der auch interessierten Menschen hierzulande geläufig ist. Aber Maud Karpeles? Oberflächlich gesehen war sie seine Assistentin, Begleiterin auf seinen zahlreichen Feldforschungsreisen in England und besonders in den Appalachian Mountains der USA. Beide pflegten ein seltsames Abhängigkeitsverhältnis: Er sah sie als eine Art Tochter und (preiswerte) Unterstützerin seiner folkloristischen Ambitionen, sie ihn als ein Objekt rein platonischer Verehrung. Als Sharp 1924 starb, wurde Karpeles seine unnachgiebige folkloristische Nachlassverwalterin und sorgte im Rahmen der English Folk Dance and Song Society (EFDSS) und des von ihr 1942 ins Leben gerufenen International Folk Music Council für den Fortbestand seiner Ideen. Karpeles starb 1976 im Alter von 91 Jahren und war bis zuletzt höchst aktiv in Sachen Folkmusik. Simona Pakenham, die Karpeles kannte, hat eine Biografie aus gemischten Quellen verfasst. Zum einen basiert sie auf Karpeles’ eigener, ziemlich faktischer und nie veröffentlichter Autobiografie. Zum andern zieht Packenham Tagebücher und Briefe aus der Bücherei des Cecil Sharp House in London hinzu, und das führt insgesamt zu einer verdichteten Lebensgeschichte mit ausführlichem Bildmaterial.
Mike Kamp
 NEPOMUK RIVA [HRSG.]: Klangbotschaften aus der Vergangenheit : Forschungen zu Aufnahmen aus d. Berliner Lautarchiv.
NEPOMUK RIVA [HRSG.]
Klangbotschaften aus der Vergangenheit : Forschungen zu Aufnahmen aus d. Berliner Lautarchiv.
www.shaker.de
(– o. O. : Shaker-Verl., 2014. – 240 S. : mit Abb. – (Berichte aus der Musikwisse)
ISBN 978-3-8440-3203-1 , 49,80 EUR


Das Lautarchiv der Berliner Humboldt-Universität besitzt eine riesige Sammlung von Schellackplatten und Aufnahmen auf Wachswalzen, und einige davon werden im vorliegenden Buch untersucht. Die Aufnahmen entstanden zwischen 1916 und 1940, aufgenommen wurde Gesang von Insassen von Kriegsgefangenenlagern im Ersten Weltkrieg, von rückgewanderten Bessarabiendeutschen und von anderen, die das Schicksal aus welchen Gründen auch immer nach Deutschland verschlagen hatte. Manchmal ist es möglich, mehr über diese Menschen zu erfahren, wie im Fall der Bessarabiendeutschen Aniela Ziebart, die Weihnachtslieder aus ihrer Heimat aufnahm. Andere, wie der 1894 im damals russischen Vilnius geborene Scholom Finn, von dem zwei revolutionäre russische Lieder vorliegen, sind biografisch nicht mehr greifbar. Aufnahmen von katalanischen Kriegsgefangenen aus dem Roussillon belegen, wie der Erste Weltkrieg als auslösendes Moment fungierte: Viele der damals in die französische Armee eingezogenen Katalanen begannen danach, sich eher als Franzosen denn als Katalanen zu begreifen, der Niedergang der katalanischen Sprache in Frankreich war die direkte Folge. Ein Abschiedslied aus Samoa und Untersuchungen der Trommelsprache der Duala in Afrika zeigen Folgen der deutschen Kolonialherrschaft auf, und es gibt noch viel mehr zu entdecken in diesem überaus spannenden Buch. Mit einer Ausnahme wurden alle Beiträge von Männern verfasst, was man daran merkt, dass sexistische Scherzchen oder Textstellen einfach so durchrutschen, was das Lesevergnügen durchaus schmälert. Außerdem wäre ein gründliches Korrekturlesen sinnvoll gewesen, um wenigstens die ärgsten sprachlichen Schnitzer und Druckfehler zu tilgen: „augenscheinlich“ statt „sichtbar“, „des Knecht Ruprechts“, „Beschneidigung“, um nur einige wenige zu nennen. Aber die Vorzüge überwiegen, also ein unbedingt lesenswertes Buch!
Gabriele Haefs

 GERHARD GRAF-MARTINEZ: Flamenco Guitar Technics Vol. 1 : Arpegios, Rasgueados : music notation + tablature ; dt./span./engl. / alle Übungen u. Studien sind Kompositionen von  GERHARD GRAF-MARTINEZ: Flamenco Guitar Technics Vol. 2 : Picados, Escalas, Ligados : music notation + tablature ; dt./span./engl. / alle Übungen u. Studien sind Kompositione  GERHARD GRAF-MARTINEZ: Flamenco Guitar Technics Vol. 3: Acordes, Cadencias : music notation + tablature ; dt./span./engl. / alle Übungen u. Studien sind Kompositionen von Ge
GERHARD GRAF-MARTINEZ
Flamenco Guitar Technics Vol. 1 : Arpegios, Rasgueados : music notation + tablature ; dt./span./engl. / alle Übungen u. Studien sind Kompositionen von
(– Urbach : Nota Blanca Verl., 2014. – 60 S. : nur Noten u. TAB. – (nota blanca ;)
ISBN 979-0-9000067-0-7 , 13,90 EUR


GERHARD GRAF-MARTINEZ
Flamenco Guitar Technics Vol. 2 : Picados, Escalas, Ligados : music notation + tablature ; dt./span./engl. / alle Übungen u. Studien sind Kompositione
(– Urbach : Nota Blanca Verl., 2014. – 71 S. : nur Noten u. TAB. – (nota blanca ;)
ISBN 979-0-9000067-1-4 , 15,90 EUR


GERHARD GRAF-MARTINEZ
Flamenco Guitar Technics Vol. 3: Acordes, Cadencias : music notation + tablature ; dt./span./engl. / alle Übungen u. Studien sind Kompositionen von Ge
www.nota-blanca.de
(– Urbach : Nota Blanca Verl., 2014. – 95 S. : nur Noten u. TAB. – (nota blanca ;)
ISBN 979-0-9000067-2-1 , 19,90 EUR


Gerhard Graf-Martinez, ein bekannter deutscher Flamencogitarrist und Autor zahlreicher Publikationen zum Thema, legt nach einer zweibändigen Schule nun drei Hefte zum „daily workout“ vor. Studien und Übungen, die gleichermaßen für Anfänger wie Fortgeschrittene konzipiert sind. Es wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass diese Etüdensammlung nicht allzu trocken gerät, was sich bei Übungen nicht immer ganz vermeiden lässt (auch bei diesen nicht). Der erste Band behandelt in erster Linie Akkordzerlegungen und die wichtigen Anschlagtechniken (Rasgueados) des Flamenco. Volume zwei beschäftigt sich mit den klassischen Modi (Tonleitern), die die Grundlage für die Improvisation bilden, ergänzt durch Legatoetüden (Bindungsübungen). Der dritte und ausführlichste Band setzt sich mit der Harmonik des Flamenco auseinander. Akkordfolgen (Kadenzen) werden vorgestellt, analysiert und wiederum durch kleine spielerische Sequenzen ergänzt. Die praktischen Übungen klingen durchweg sehr lebens- sprich flamenconah und bieten dem Schüler genügend Futter auf dem Weg zur Meisterschaft. Das Noten- und Tabulaturbild ist vorbildlich, was grafische Darstellung und Lesbarkeit angeht. Alle Hefte sind auch als E-Books erhältlich.
Rolf Beydemüller
 HAPPY TRAUM: The Blues Bag : e. Sammlung traditioneller Bluessongs u. Instrumentals aus dem Repertoire der großen Country-Blues-Gitarristen ; in Gitarren-Tabulatur
HAPPY TRAUM
The Blues Bag : e. Sammlung traditioneller Bluessongs u. Instrumentals aus dem Repertoire der großen Country-Blues-Gitarristen ; in Gitarren-Tabulatur
www.bosworth.de
(– Dt. Erstausg. – o.O. : Bosworth Ed., 2015. – 94 S. : überw. Noten u. Abb. – (B)
ISBN 978-3-86543-868-3 , 19,95 EUR


Keinen wirklichen Blueslehrgang, aber eine schöne Sammlung von Bluesoriginalen liefert der Folkbluesgitarrist Happy Traum in einem Band, der angereichert durch tolle Schwarz-Weiß-Aufnahmen, eine unbedingte Kaufempfehlung abgibt. Nach einer kurzen, prägnanten Einführung ins „Wesen des Blues“ geht es dann auch gleich los. Neben den Songs, die mit Melodie und Text abgedruckt sind, findet man kleine Intros und Soli (die der Autor „Breaks“ nennt) für akustische Gitarre. In den kurzen vorangestellten Texten erhellt Traum Hintergrund und Herkunft des jeweiligen Titels. The Blues Bag bietet reichlich gut klingenden Lehrstoff für alle Bluesliebhaber.
Rolf Beydemüller

 JUSTIN SANDERCOE: Justinguitar.com – Songbook für Ukulele : 25 sagenhaft coole Ukulele-Songs mit detaillierten Spieltipps.
JUSTIN SANDERCOE
Justinguitar.com – Songbook für Ukulele : 25 sagenhaft coole Ukulele-Songs mit detaillierten Spieltipps.
www.bosworth.de
(– Dt. Erstausg. – o. O. : Bosworth, 2014. – 63 S. : überw. Noten, Akkorde u. Tex)
ISBN 978-86543-870-6 , 16,95 EUR


Der fleißige Sandercoe liefert nun auch sein erstes Ukulele-Songbuch ab und das kann sich wirklich sehen lassen. 25 fein ausgewählte Hits verschiedenster Genres von ganz einfach bis ziemlich komplex. Wie auch in den Liederbüchern für Gitarre setzt der umtriebige Brite auf lockeren Erzählstil, übersichtliche Darstellung und gute Einführung in den jeweiligen Song. Israel Kamakawiwo’oles wunderbares Medley von „Somewhere Óver The Rainbow/What A Wonderful World“ ist ebenso mit an Bord wie auch Pharrell Williams Megahit „Happy“ oder Eddie Vedders „Longing To Belong“ von dessen Album Ukulele Songs. „Georgia On My Mind“, „American Pie“ oder Cohens „Hallelujah“ auf der Ukulele? Na klar. Sandercoe macht vor, wie es geht.
Rolf Beydemüller