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PLATTENPROJEKT

Es gibt im Musikbereich immer wieder Veröffentlichungen, die den Rahmen herkömmlicher Produktionen inhaltlich wie vom Umfang her sprengen und deshalb einer ausführlicheren Betrachtung bedürfen, als dies in Form einer üblichen Rezension geleistet werden kann. Die Folker-„Plattenprojekte“ widmen sich in loser Folge solchen außergewöhnlichen Serien, Boxen, Sammlungen, Sondereditionen bis hin zu vergleichbaren Unternehmungen wie etwa Internetprojekten, die auf physische Tonträger inzwischen zunehmend verzichten.


In diesem Heft schreibt Michael Kleff über



Root Hog Or Die – 100 Songs, 100 Years: An Alan Lomax Centennial Tribute

Cover Root Hog Or Die - An Alan Lomax Centennial Tribute 2 „Mein Vater hat immer gesungen. Auch meine Mutter kannte viele Lieder. Mit dem Kinderlied ‚National Lullaby‘ hat uns unsere Großmutter in den Schlaf gesungen. Wir haben es in unser Buch American Ballads and Folk Songs aufgenommen, und heute hört man es überall. Mein Vater hatte ein gutes Gespür für solche Songs. Wir haben immer gesungen, wenn wir im Land unterwegs waren.“ So erinnert sich Alan Lomax an die Klänge seiner Kindheit und Jugendzeit.

DIVERSE
Root Hog Or Die – 100 Songs, 100 Years: An Alan Lomax Centennial Tribute
(Mississippi Records MRP-060/Fenn Music, fenn-music.de)
6 LPs, 101 Tracks, Gesamtlänge 270:13, 21-seitiges Begleitbuch auf Engl.


Cover Root Hog Or Die _ An Alan Lomax Centennial Tribute 1


Damals entstand das von Lomax erwähnte Buch, die erste wichtige Sammlung amerikanischer Volkslieder. Jene Jahre sollten den Grundstein für die Karriere des am 31. Januar 1915 in Austin, Texas, geborenen Anthropologen und Liedsammlers legen, der mit seinem Vater Leadbelly entdeckte und die ersten Aufnahmen überhaupt von Woody Guthrie machte. Ohne ihn wäre das Folkrevival der Fünfziger- und Sechzigerjahre nicht vorstellbar. Fünfzehn Bücher, Filme, eine Vielzahl von Rundfunk- und Fernsehprogrammen, rund einhundert Langspielplatten und unzählige, teilweise unveröffentlichte Tonbänder mit Aufnahmen von seinen musikalischen Feldforschungsreisen in alle Welt – das ist das für alle sicht- und hörbare Ergebnis eines großen Lebenswerks.
Zum hundertsten Geburtstag des 2002 verstorbenen Volksliedforschers und -sammlers hat das US-Label Mississippi Records eine Box mit sechs LPs veröffentlicht. Die darauf vertretene Musik umfasst Aufnahmen, die zwischen 1933 und 1983 entstanden sind und von so bekannten Künstlern wie Jelly Roll Morton, Big Bill Broonzy, Skip James und Bob Dylan, aber auch von zahlreichen unbekannten Namen stammen, deren Musik sich allerdings vor den Großen nicht zu verstecken braucht. Die Interpreten kommen aus aller Herren Länder – aus Spanien, Rumänien, Großbritannien, Irland, natürlich den USA und vielen anderen mehr. Alan Lomax selbst eröffnet den musikalischen Reigen höchstpersönlich mit dem Titel „I’m A Rambler, I’m A Gambler“.
Eine Ironie des Schicksals mag es sein, dass in gewisser Weise die Fülle des von Lomax gesammelten Materials auch eine Folge der damaligen politischen Verhältnisse in den USA war. Anfang der Vierzigerjahre arbeitete er in Washington im Archive of American Folk Song. Im Zuge der Intellektuellen- und Kommunistenverfolgung bezeichnete ein Parlamentsausschuss die Arbeit dieses Archivs 1942 als zu radikal.

... mehr im Heft.