Folker-Logo   Abo   Mediadaten/Anzeigen


Suche
   Intern   Über uns


Kontakt/Impressum/Datenschutz

       
Backkatalog   Ausgabe Nr. 1/2020   Internetartikel
»Was auch immer wir taten, es war absolute Tanzmusik.«
Gyedu-Blay Ambolley * Foto: Promo

[Zurück zur Übersicht]



Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Printversion, das Heft kann bestellt werden unter www.irish‑shop.de.

Oder gleich zum (Schnupper-)Abo.






Aktuelles Album:

11th Street, Sekondi
(Agogo/Indigo, 2019)


Cover 11th Street, Sekondi


Gyedu-Blay Ambolley

Der Erneuerer des Highlife

Gyedu-Blay Ambolleys Einflüsse und seine kreative Fähigkeit, westafrikanischen Highlife mit Blues, Soul und Funk zu mischen, trug er erstmals 1975 auf dem Debüt Simigwa zusammen.
Nach Jahren im Ausland kehrt der ghanaische Sänger, Gitarrist und Saxofonist mit 11th Street, Sekondi in die Heimat zurück.

Text: Olaf Maikopf

Der 1947 geborene Gyedu-Blay Ambolley stammt aus der Hafenstadt Sekondi-Takoradi im Westen Ghanas, einem Gebiet, das sich bis zur Elfenbeinküste erstreckt. Seine ersten musikalischen Prägungen waren die Militärmusik seines Vaters, der Flöte spielte und während des Zweiten Weltkriegs Soldat war, sowie frühe Highlife-Musik von lokalen Tanzbands wie Broadway. Als Highlife in den Fünfzigern so etwas wie die Nationalmusik Ghanas geworden war, hörte man im Wesentlichen nur zwei Hauptvarianten: die Rhythmen der Conga und dazu die Klänge von Gitarren oder groß besetzte Bands. Doch sein Ursprung liegt viel weiter zurück. „Als während der Sklaverei und dann Kolonisation die Menschen aus Westafrika nach Europa, Amerika und in die Karibik verschleppt wurden, trafen sie dort auf verschiedene Kulturen. Aber sie vergaßen nie, was sie in sich hatten, bevor sie gingen. Auf Musik bezogen waren es die Rhythmen und Lieder ihrer Heimat, die sich bald mit den Stilen der für sie neuen Kulturen vermischten. Als die Menschen dann irgendwann ihre Freiheit erlangten, keine Sklaven mehr waren, ginge viele von ihnen zurück nach Afrika und brachten ihre Musik mit. In dieser Zeit wurde zum Beispiel die spanische Gitarre bei uns eingeführt. Die Afrikaner fanden deren Klang faszinierend und lernten, sie zu spielen. Im Zuge dessen verknüpften sie das, was sie aus der Karibik mitbrachten, mit der lokalen Musik, die auf Trommeln basierte, so bekam unsere heimische Musik eine andere Dimension“, erklärt Gyedu-Blay Ambolley.

... mehr im Heft.