Folker-Logo   Abo   Mediadaten/Anzeigen


Suche
   Intern   Über uns


Kontakt/Impressum/Datenschutz

       
Backkatalog   Ausgabe Nr. 6/2019   Internetartikel
Hestiv'Òc

Ortstermin


Weitere Artikel aus der Rubrik Ortstermin in dieser Ausgabe:

Ralph McTell

Yemen Blues

Auf ewig jung – Legenden up Platt

Afrikanisches & Karibisches Kulturfest





[Zurück zur Übersicht]



Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Printversion, das Heft kann bestellt werden unter www.irish‑shop.de.

Oder gleich zum (Schnupper-)Abo.







Hestiv’Òc

Musik aus Okzitanien

Diverse Spielorte, Pau, Frankreich, 17.-19.8.2019



Text: Martina Zimmermann

Das Lied „Beth Cèu De Pau“ huldigt der 80.000-Einwohner-Stadt Pau mit Blick auf die Berge der Pyrenäen. Jung und Alt singen aus voller Kehle mit. Seit fünfzehn Jahren wird mit dieser Hymne das Festival Hestiv’Òc eröffnet, das okzitanische Musik und Kultur in den Mittelpunkt stellt. „Dieses immaterielle Kulturerbe und seine Sprache drohten auszusterben“, erläutert Didier Fois, Direktor und Mitbegründer des Festivals. „Wir zeigen Künstler und Musiker mit Talent und schöner Stimme, die den Mut haben, in ihrer Sprache Kunst zu schaffen.“
Baleti bezeichnet auf Okzitanisch den traditionellen Tanzball auf dem Dorfplatz. Djé Balèti aus Toulouse machen Tanzmusik. Doch spielt Jérémy Couraut das traditionelle Saiteninstrument Espina eher in einer nordafrikanischen Gnawa-Variante oder rockt seine Gitarre im Stil der Sechziger. „Ich suchte lange in der Welt nach meiner musikalischen Identität, bis ich irgendwann in Nizza die okzitanische Kultur entdeckte“, erklärt der Künstler mit einem Vater aus Venezuela und einer Großmutter aus Kuba, der bei seiner Mutter in Nizza aufwuchs. „Mein Geburtsort wurde zu meiner Quelle, die alle anderen Einflüsse integriert.“ Zur Erinnerung: Okzitanien geht von Bordeaux bis Nizza.
Die beiden Troubadourinnen von Femmouzes T. sprechen und singen mit dem klangvollen Südwestakzent. Der Brasilianerin Rita Macêdo fällt das mittlerweile leicht, weil sie vor über dreißig Jahren nach Toulouse zog. „Die okzitanische Identität, die mich interessiert, ist offen für die Welt“, erklärt Duopartnerin Françoise Chapuis, deren engagierte Texte mit Akkordeon und Percussion und brasilianischen Melodien interpretiert werden. „Unsere Musik kann überall gespielt werden, sich mit Brasilien, Deutschland oder Spanien austauschen.“

... mehr im Heft.