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Matthieu Saglio * Foto: Ana Guimaras

SHORTstory


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Aktuelles Album:

El Camino De Los Vientos
(ACT Music, 2020)


Cover El Camino De Los Vientos


Matthieu Saglio

Unterwegs mit den Winden

Der Cellist Matthieu Saglio ist Franzose, lebt aber im spanischen Valencia. Das kulturelle Mosaik der Stadt hat sein Soloalbum El Camino De Los Vientos geprägt: Es ist eine Reise entlang des Mittelmeers und darüber hinaus, mit vielen prominenten Gästen aus Jazz und Weltmusik.

Text: Stefan Franzen

„Das Wesen des Windes ist es, dass man manchmal nicht weiß, woher er kommt und wohin er geht“, sagt Matthieu Saglio. „Und deshalb habe ich ihn als Paten für den Titel gewählt.“ El Camino De Los Vientos, „der Weg der Winde“, ist ein poetisches Bild für die unvorhersagbare Kreativität, die durch die vielen Begegnungen auf dem Album ausgelöst wurde.< br>
Saglios Weg war abwechslungsreich: Eigentlich wollte er als Kind Flötist werden, doch seine Hände waren noch zu klein. In der Musikschule im französischen Caen lernten seine Eltern einen charismatischen Celloprofessor kennen – und der brachte den Jungen zu seinem Instrument.

Ein Etikett möchte Matthieu Saglio nicht auf seine Musik kleben, betont er. Ja, seine musikalische Ausbildung sei zunächst klassisch gewesen, doch später habe er immer Lust darauf gehabt, andere Gefilde zu erkunden, Einflüsse aus dem Jazz aufzunehmen. Auch der Flamenco ist wichtig, gerade in seiner Wahlheimat Valencia, wo auch das Trio NES herstammt, mit dem er gerade international erfolgreich tourte. Elemente aus dem arabischen Kulturraum und aus Schwarzafrika hat er für El Camino De Los Vientos ebenfalls aufgenommen, etwa mit dem Sänger Abdoulayé N’Diaye.

Die Scheibe gleicht einem bunten Mosaik mit Steinen aus aller Damen und Herren Länder, und sie ist damit auch ein Abbild von Valencia. Dort trafen sich im Lauf der Jahrtausende griechische, römische, westgotische und arabische Einflüsse. Um dieses Mosaik aufregend zu gestalten, hat Saglio neben lokalen Musikern und Familienmitgliedern etliche berühmte Kollegen eingeladen. „Es ist wie ein wahrgewordener Traum, mit diesen Musikern zu spielen, von denen ich schon lange selbst ein Fan bin“, schwärmt der Cellist. Unter diesen Partnern sind zum Beispiel der vietnamesische Gitarrist Nguyên Lê, der norwegische Trompeter Nils Petter Molvær oder der Akkordeonist Vincent Peirani, mit dem er eine ganz intime Zwiesprache im Stück „Bolero Triste“ eingespielt hat.

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