Folker-Logo   Abo   Mediadaten/Anzeigen


Suche
   Intern   Über uns


Kontakt/Impressum/Datenschutz

       
Backkatalog   Ausgabe Nr. 3/2020   Internetartikel
Peißnitzhaus * Foto: Ulrich Möbius

Heimspiel


Weitere Artikel aus der Rubrik Heimspiel in dieser Ausgabe:

Manege frei für das Harfentreffen

Das Archiv Frau und Musik Frankfurt am Main

Möllner Folksfest





[Zurück zur Übersicht]



Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Printversion, das Heft kann bestellt werden unter www.irish‑shop.de.

Oder gleich zum (Schnupper-)Abo.







Zehntes Peißnitzhausfestival

Willkommen auf der Insel mitten in der Stadt

Es liegt wun­der­schön inmitten der sächsischen Stadt Halle, auf einer Insel in der Saale, umgeben von geschützter Natur, das im­po­san­te Peißnitzhaus mit dem markanten vierkantigen Turm. Und es hat in seinen 127 Jahren viel erlebt: Es war Wirtshaus, Gesellschaftshaus, Treffpunkt der Hitlerjugend, Internat, Pionierheim oder eine Großküche für Schulen, bis es Anfang der Neunzigerjahre vom Zerfall bedroht war. Eine Bürgerinitiative rettete es – die Renovierungsarbeiten dauern noch an –, und durch seine erneute Nutzung wurde dem Gebäude wieder eine Bedeutung gegeben. Seit 2003 werden Baumaßnahmen und Bespielung von einem Verein getragen, seit 2005 ist das Haus zusätzlich als freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe anerkannt, und vor zehn Jahren wurde das sommerliche Peißnitzhausfestival aus der Taufe gehoben.

Text: Imke Staats

Mit mehreren Sälen und kleineren Zimmern bot das Gebäude schon immer alles, was man für Veranstaltungen nebst Unterbringung braucht. Während des Nationalsozialismus wurde das Haus zur Ausbildung von der Hitlerjugend genutzt, während des Krieges befanden sich die Schlafsäle junger Zwangsarbeiterinnen in seinen Räumen, nach dem Krieg zogen Internatsschülerinnen und -schüler sowie junge Pioniere ein. Wegen seiner klugen Bauweise auf steinernen Stelzen konnte es gelegentlichen Überflutungen der nur 340 Meter breiten Insel standhalten. Nach der Wende stand es leer und zerfiel nach und nach, Vandalismus und einige Brände setzten dem alten Gebäude zudem stark zu.

Rettung und Angebot

Um den Verfall aufzuhalten, gründeten achtzehn Anwohner 2003 einen Förderverein, der die Restaurierung des Gebäudes zum Aufbau einer generationsübergreifenden Begegnungs- und Lernstätte zum Ziel hatte. Unter Einbeziehung der Wasserlage – mit Strand! –, des umgebenden Naturschutzgebietes mit seltenen Tierarten wie Knoblauchkröten, Schwarz- und Rotmilanen, Fledermausarten und Nutrias werden seitdem Veranstaltungen zu den Themen Umwelt, Geschichte, Kreativsein oder Spaßhaben angeboten. Dazu kommen immer wieder kleinere Kulturveranstaltungen, die innen stattfinden oder im Außenbereich, wo auch Feuerplätze vorhanden sind. Das gelingt seit zehn Jahren gut, das Haus wird kontinuierlich saniert, laut Vertrag soll es noch für zehn weitere Jahre gefördert werden.

Um dem Ganzen ein Sahnehäubchen aufzusetzen, beschlossen die Ehrenamtlichen 2010, jedes Jahr ein Sommerfestival zu veranstalten. Maßgeblich für Ideen und Umsetzung des Programms ist Ulrich Möbius, eines der Gründungsmitglieder des Vereins, geleitet wird es von Svenja Kluge und Max Koal sowie der Kulturmanagerin Anne Michel.

... mehr im Heft. Die Ausgabe 3+4/2020 in voller Länge online lesen? Dann geht's hier entlang ...