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Backkatalog   Ausgabe Nr. 3/2019   Internetartikel


Nachspiel

oder Beinahe das Letzte

 

IN THE SUMMER OF SIXTY-NINE

Ein Musikant mit umgehängter Gitarre hockt auf einem Schemel, rechts im Hintergrund ist die stilisierte Woodstockbühne von 1969 abgebildet. Um ihn herum sieht man mehrere klappernde Gebisse frei im Raum schweben.


Tja, Woodstock neunundsechzig, das hatte noch was! Als Country Joe in die Menge schrie: „Give me an Efff!“ Und zweihunderttausend Bekiffte: „Efff!!!!“ – Und er: „Give me a Juuu!“ Und wieder alle: „Juuuu!!!!“ – Protestmäßig voll abgefahren. – – Und heutzutage? Gestern beim Stimmen vor der Mugge ruft Larry, mein brexitonischer Klampfgenosse: „Give me an A!“ Kumpel wie ich bin, geb ich ihm auf der Gitarre ein E. Draufhin er mit seinem naseweisen absoluten Gehör: „This is not A, this is Disis!“ Jetzt frag’ ich Sie: Muss man denn immer alles so eng sehen? Dem ollen Richie Havens war das damals vollkommen Banane, als ihm vor zweihunderttausend Bekifften die A-Saite riss. F-R-E-E-D-O-M – pfatsch! Oder war’s die E-Saite? Egal, war’n eh alle verstimmt. Kurz gezuckt und weitergeschrammt: SOMETIMES I FEEL LIKE A MOTHERLESS CHILD!! – Weil das die Message ist, auf die es ankommt. Statt hier rumzugrübeln, müsst’ ich nämlich eigentlich üben, üben und nochmals üben, sonst hagelt’s wieder Gewissensbisse. Und wenn ich eines gar nicht vertragen kann, dann alles, was wehtut.