Begonnen hat es mit Schallplattenauflegen in einer Bar in der Dresdner Neustadt. Keine weltbewegende Sache. Ein Freizeitspaß, mehr nicht. Aber was daraus geworden ist! Ein feines, kleines Label für Americana, Folk und Singer/Songwriter, das neben den Projekten der beiden Labelgründer befreundete Bands veröffentlicht. Daher der Labelname, das Kürzel K&F bedeutet ausgeschrieben „Kumpels & Friends“.

Text: Bernd Gürtler

Eine Querstraße entfernt von der Bar, in der diese Geschichte ihren Anfang nahm und Freizeit-DJs gegen Freigetränke auflegen, befindet sich der Firmensitz von K&F Records. Am Ende eines Hinterhofs, der zur stadtbekannten Diskothek Downtown beziehungsweise zu einem der prominentesten Dresdner Klubkonzertveranstalter, der Groove Station führt, hat das Label Quartier bezogen. Die Büroräumlichkeit im Obergeschoss eines Nebengebäudes ist eher das Gegenteil von nobel, bietet jedoch alles, was es zum Kreativsein braucht, eine zuverlässig funktionierende Kaffeemaschine inbegriffen. Miteinander bekannt sind die beiden Labelgründer seit ihrem Studium an der TU Dresden, Fachrichtung Kommunikationswissenschaft. Gemeinsame Musikvorlieben für Wilco, Bonnie „Prince“ Billy oder Erdmöbel nahmen das Labelprofil bereits vorweg. Einigkeit bestand auch insofern, als sie die Musik, die sie mögen, selbst spielen wollten. Lars Hiller, gebürtiger Chemnitzer, ging mit The Gentle Lurch an den Start. Mario Cetti, aus dem bayerischen Feldafing in die sächsische Elbmetropole gezogen, formierte bergen, deren Bandname sich in der Tat klein schreibt, gemeint ist das Verb.
Als K&F Records 2008 endlich Gestalt annehmen, geschieht das nicht ohne gewisse Lernprozesse. Die Tonträgerherstellung als solche muss verstanden, ein geeigneter Vertrieb gefunden werden. Es gilt ein Gespür zu entwickeln dafür, ob jemand seine Band als Langzeitoption betrachtet oder nach der ersten Single, dem ersten Album hinschmeißt.
Unerlässlich auch, sich mit seinen Veröffentlichungen bei den Medien Gehör zu verschaffen. Musikjournalismus, erläutert Lars Hiller, gewährleistet „eine Validierung von außen. Als Schallplattenkäufer bin ich selbst danach gegangen, welcher Kritiker welche Platte gut fand.“ Wobei die Rückkopplung von professioneller Seite nicht unbedingt selbstverständlicher wird, wenn sich ein Label vielversprechend entwickelt.

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