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»Ohne die Möglichkeit, im Ausland aufzutreten, könnten wir nicht als Vollzeitmusiker existieren.«
Goitse

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Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Printversion, das Heft kann bestellt werden unter www.irish‑shop.de.

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Diskografie:

Inspired By Chance
(Eigenverlag/Magnetic Music, 2016)

Tall Tales And Misadventures
(Eigenverlag/Magnetic Music, 2014)

Transformed
(Eigenverlag/Magnetic Music, 2012)

Goitse
(Eigenverlag/Magnetic Music, 2010)


Cover Inspired by Chance


Goitse

Globalität als Konzept

Die fünf Musiker von Goitse haben sich in den gut sechs Jahren seit ihrer offiziellen Gründung fest in der stetig wachsenden, durchaus umkämpften und international auf Hochkonjunktur laufenden Irish-Folk-Szene eingenistet. Ihr aktuelles Album Inspired By Chance reiht sich ein in die Vielfalt der jungen, hochprofessionellen und musikalisch aufregenden Produktionen, die sich des Genres leidenschaftlich annehmen und seine Grenzen im wörtlichen Sinne spielerisch ausweiten. In den nächsten Wochen werden Goitse ihr neues Album im Rahmen einer Tournee durch Deutschland vorstellen.

Text: Judith Wiemers

Erstmals begegneten sich Colm Phelan, Áine McGeeney, James Harvey, Tadhg Ó Meachair und Conal O’Kane an der Irish World Academy of Music and Dance, einem der Universität von Limerick angegliederten Zentrum für die Ausbildung junger Musiker, Tänzer, Musikethnologen und Musiktherapeuten. Diese Institution, die sich insbesondere auf traditionelle irische Musik, Lied und Tanz spezialisiert hat, ist zugleich Symptom und Mitverursacher der Professionalisierung der folkloristischen Musikpraxis des Landes. Hier werden ambitionierte Studenten von anerkannten und auch kommerziell erfolgreichen Künstlern auf ihren Instrumenten unterrichtet, unter den Gastdozenten finden sich etwa Dónal Lunny, Tommy Peoples oder Martin Hayes. Die Studierenden bauen Netzwerke auf, werden mit Aufnahmetechnologie vertraut gemacht und in musikwirtschaftlichen Sachfragen geschult. Das erklärte Ziel ist die Vorbereitung auf eine berufliche Laufbahn als Musiker.
Doch die Talentschmiede, deren Absolventen das Musikleben Irlands in Bands wie Fullset, The Outside Track (siehe auch Folker 5/2015), Moxie oder Four Winds beleben, ermöglicht ihren Studenten neben der technischen Verfeinerung ihrer Spielfähigkeiten und Hilfestellungen für den Alltag im Musikbusiness vor allem, sich als Künstlerpersönlichkeiten zu entwickeln. Goitse-Akkordeonist Tadhg Ó Meachair betont: „Man kommt dort mit achtzehn oder neunzehn Jahren in ein unglaublich kreatives Umfeld. An der Akademie wurde uns nicht nur der institutionelle Rahmen für experimentelles Musizieren geboten, sondern unsere Ideen wurden seitens der Lehrkräfte und Leitung mit viel Enthusiasmus aufgenommen und unterstützt. Unsere Ausbildung dort hat sicherlich wesentlich dazu beigetragen, dass wir uns musikalisch entfalten konnten.“ Mit der gemeinsam verbrachten Zeit in Limerick war der Grundstein zu einer Zusammenarbeit gelegt, die Goitse (ausgesprochen „gott-sche“, irisch für „komm her“) seit nunmehr sechs Jahren regelmäßig in die Aufnahmestudios, vor allem aber auf internationale Bühnen bringt. Zahlreiche Tourneen führten die Band hauptsächlich nach Amerika und in europäische Länder, wo sie vom Publikum begeistert aufgenommen wurde und sich über eine durchweg positive Presseresonanz freuen darf. Zuletzt verlieh die Internationale Kulturbörse Freiburg bei ihrer Ausgabe 2016 der Formation den Kulturpreis Freiburger Leiter in der Sparte „Musik“.

... mehr im Heft.