Folker-Logo   Abo   Mediadaten/Anzeigen


Suche
   Intern   Über uns


Kontakt/Impressum/Datenschutz

       
Backkatalog   Ausgabe Nr. 6/2016   Internetartikel
 

















N E U   AUF   DEUTSCHEN*  BÜHNEN

*gilt auch für Österreich und die Schweiz

Um dem musikalischen Nachwuchs in den Bereichen Folk, Lied und Weltmusik die Möglichkeit zu geben, sich unseren Leserinnen und Lesern vorzustellen, hat die Redaktion des Folker einen Fragebogen entwickelt. Wer sich in der letzten Zeit neu formiert oder solo auf die Bühne gewagt hatte, konnte diesen ausfüllen und als Bewerbung an die Redaktion senden. In jeder Ausgabe zwischen Heft 5/2010 und 5+6/2020 wurde an dieser Stelle ein ausgewählter Bogen veröffentlicht.


In diesem Heft präsentiert sich...



Herzgespann

Was bedeutet euer Name?

Herzgespann ist eine Heilpflanze, die in Mitteleuropa verbreitet ist. Als Gruppenname kam die Bezeichnung deshalb in Frage, weil man uns als ein Gespann betrachten könnte, das alte Volkslieder transportiert, die uns sehr am Herzen liegen.


Herzgespann * Foto: Thomas RadlwimmerSeit wann gibt es euch?

Da wir Musiker mit unterschiedlichen musikalischen Ansätzen und allesamt sehr sessionfreudig sind, kam es öfter vor, dass wir uns bei verschiedenen Treffen zu später Stunde auf einen gemeinsamen Nenner zurückbesannen: das Volkslied. Weil das gemeinsame Singen immer wieder magische Momente hervorrief und bei den Zuhörern auf positive Resonanz stieß, beschlossen wir im Herbst 2014, dieses Projekt ins Leben zu rufen.


Wie cha­rak­te­ri­siert ihr eure Musik?

Uns ist es vor allem wichtig, den alten Liedern gerecht zu werden, ohne sie durch zu modernen oder weltmusikalischen Klang in eine Fasson zu zwängen. Gewiss sollte es auch nicht zu altbacken klingen, sodass auch das zeitgenössische Ohr den alten Liedern etwas abgewinnen kann. Letztlich haben wir uns da auf unsere Intuition verlassen und hoffentlich einen zeitlosen Klang für die Lieder gefunden.


Wer zählt zu euren musikalischen Vorbildern?

Obwohl wir uns in verschiedenen musikalischen Genres zu Hause fühlen und somit auch unterschiedliche Vorbilder haben, kann man schon sagen, dass uns im Bereich des Volksliedes Liederjan, Hannes Wader und Zupfgeigenhansel maßgeblich beeinflussten. Aus diesem Grund haben wir auf unser Album das Stück „Andre, die das Land so sehr nicht liebten“ aufgenommen – ursprünglich ein Gedicht von Theodor Kramer, das von Erich Schmeckenbecher vertont wurde. Es war auch jenes Lied, das Jule dazu bewegte, Herzgespann ins Leben zu rufen.


Welche musikalische Ausbildung habt ihr?

Wir kommen aus sehr unterschiedlichen Musikrichtungen, und genauso ist es mit unserer Ausbildung. Von der diplomierten Musiktherapeutin über den Musikwissenschaftler und Musikpädagogen bis zum autodidaktischen Musiker ist bei uns alles vertreten. Wir alle leben von der Musik.


herzgespann-musik.de

Kontakt:
Kontakt: 0049 (0)178 374 22 10

Besetzung:
Besetzung: Jule Bauer (Gesang, Oktavnyckelharpa, Bassgeige), Michael Bingler (Gesang, Cister, Klarinette, Flöten), Christine Hübner (Gesang, Bassgeige, Rahmentrommel, Tombak, Davul, Tamburello, Gitarre), Dirk Kilian (Nyckelharpa, Tin Whistle, Flöte, Harfe, Ceccola, Gaita, Mandoline, Gesang), Tobias Witzlau (Gesang, Flöten, Gitarre, Bassgeige, Akkordeon)

Wer schreibt die Musik, wer die Texte – wie entstehen eure Songs?

Es macht uns besondere Freude, Lieder zu spielen, die noch unsere Großeltern gesungen haben. Deshalb liegt unser Schwerpunkt ausschließlich bei Volksliedern. Eigenkompositionen kommen in unseren anderen Musikprojekten zum Tragen. Es gibt nichts Schöneres als die gemeinsame Singerfahrung – sprich Lieder, die das Publikum oder wir bereits kennen. Dementsprechend wählen wir Songs aus, die uns am Herzen liegen, und arrangieren sie ihrer emotionalen Beschaffenheit entsprechend gemeinsam.


Was macht in euren Augen ein gelungenes Stück aus?

Die größte Herausforderung für ein Quintett, wie wir es sind, ist es, sich zu reduzieren. Lebendig wird ein Volkslied durch die Leichtigkeit und Einfachheit des Vortrags. Um mit fünf Musikerinnen und Musikern solch einem Lied gerecht zu werden, muss es behutsam arrangiert und lieber etwas zu wenig als zu viel ornamentiert werden. Ein Volkslied sollte nicht zu einem Opus werden, das macht es unattraktiv. Langweilig sollte es natürlich auch nicht daherkommen, da ist wieder das intuitive Maß entscheidend.


Wann und wo war euer erster öffentlicher Auftritt?

Im Oktober 2014 in einem kleinen Kulturcafé in Aschaffenburg. Es war ein Aha-Erlebnis, das uns zeigte, dass unsere Interpretation der alten Lieder auf große Zustimmung stößt.


Wie viel Zeit verbringt ihr mit Proben und Auftritten?

Leider viel zu wenig. Da wir in mehreren Ensembles spielen, müssen wir uns die Zeit für Herzgespann gut einteilen. Wir hoffen jedoch auf mehr Zeit für Auftritte mit diesem Projekt.


Wo würdet ihr gerne einmal spielen?

Überall dort, wo wir ein begeisterungsfähiges Publikum vorfinden, das Lust auf Volkslieder hat, zum Beispiel beim Rudolstadt-Festival oder beim Bardentreffen.


Wie sehen eure weiteren Zukunftspläne aus?

Wir möchten mehr Auftritte spielen, um mehr Ohren und Herzen zu erreichen und magische Momente mit dem Publikum erleben.


Wo kann man euch hören?

Überall, wo gerne Volkslieder gehört und gesungen werden, aber vor allem im deutschsprachigen Raum.


Könnt ihr empfehlenswerte Auftrittsorte für Newcomer nennen?

Die Sommerwerft in Frankfurt. Das ist ein wunderbares Theaterfestival, auf dem auch Liedermacher und Bands in einem tollen Beduinenzelt auftreten können.