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Backkatalog   Ausgabe Nr. 4/2016   Internetartikel
Stephanie Weigel, Leiterin der Tollwood-Umweltabteilung (re.), bei der Preisverleihung des Green Operations Award der European Festival Awards

Heimspiel


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Yeehaw

Yiddish Summer vom 10. Juli bis 12. August





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Erleb’ dein blaues Wunder!

Tollwood Sommerfestival München 2016

Umwelt- und Klimaschutz im Festivalfokus

Wenn vom 29. Juni bis zum 24. Juli im Münchner Olympiapark unter dem Motto „Dein blaues Wunder“ das Tollwood tobt, dann ist – wie bei den Olympischen Spielen der vorkommerziellen Zeit – Dabeisein wichtig, denn es geht nicht um Höher-weiter-schneller-Wachstum, sondern um das nachhaltige Miteinander auf unserem Blauen Planeten. Das Festival macht sich stark für die Erhaltung der Ozeane, für Nahrungsmittel aus artgerechter Tierhaltung, für Müllvermeidung, für Bioverpflegung daselbst wie in den Kinderbetreuungseinrichtungen der bayerischen Landeshauptstadt, für alte und pflegebedürftige Menschen. Und es bietet für alle Generationen und jeden Geschmack eine Fülle an Ideen und guten Gedanken, dazu Kunst, Kultur, Kunsthandwerk und kulinarische Köstlichkeiten aus zwanzig Ländern.

Text: Kay Reinhardt

Für sein ökologisches und soziales Engagement erhielt Tollwood im Januar dieses Jahres auf dem Eurosonic-Festival im niederländischen Groningen als erstes deutsches Festival den Green Operations Award, der die gemeinsamen Anstrengungen der Veranstalter und des Publikums würdigt. Natürlich werden diese 2016 auf hohem Niveau fortgesetzt.

Deutschlands grünes Festival

Element of Crime, Deep Purple und ihre Kollegen werden mit Ökostrom verstärkt, den die Münchner Stadtwerke produzieren, was „Smoke on the Isar“ vermeiden hilft. Es wird ausschließlich biologische und fair gehandelte Kost angeboten. Was übrig bleibt, vermittelt foodsharing.de an Bedürftige. Eine Münchner Brauerei liefert biozertifiziertes Helles. Nach dem Genuss gibt es für einen Euro Pfand die Stoffserviette zum Mundabputzen. Die ist vielleicht auch in der fünf mal fünf Meter großen, begehbaren Thunfischdose von Nutzen, die jeden Gast auf den Meeresboden versetzt, wo er dann sein blaues Wunder erlebt: faszinierende Lebewesen ebenso wie tödliche Netze und die Meeresseuche Plastikmüll. Greenpeace und Tollwood haben diese Installation zum „Welle machen“ für den Schutz der Meere initiiert.
Ein großzügiges Raumkonzept und ideale Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr garantieren, dass sich die Besucher auf dem Festivalgelände nicht wie Sardinen in der Büchse fühlen – eine späte positive Nachwirkung der Sommerspiele von 1972. Darüber hinaus warten an Münchens Haltestellen mittlerweile eintausendzweihundert blaue Leihfahrräder der Münchner Verkehrsgesellschaft auf passionierte Radler, die über die kostenlose App „MVG more“ gemietet werden können.
Die überwiegende Mehrzahl der Veranstaltungen im Olympiapark Süd ist bei freiem Eintritt zu erleben. Tickets gibt es für die meisten Topacts von den Cubaboarischen bis Melody Gardot und von Anastacia bis ZZ Top, die abends in der Musik-Arena stattfinden. Hier empfiehlt es sich, Karten im Vorverkauf zu erwerben. Zweifellos lohnt sich der Tollwood-Besuch an allen sechsundzwanzig Tagen, so abwechslungsreich und vielfältig ist das Angebot.

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